Stellen Sie sich Ihr Leben als eine lange Zugreise vor. Mit der Geburt kommt Ihr Lebenszug ins Rollen. Mit dem Heranwachsen übernehmen Sie sukzessive die Kontrolle über Ihren Lebenszug und navigieren diesen über viele Jahre hinweg selbständig. Schließlich nähert sich Ihr Lebenszug seiner Endstation und rollt damit langsam aus.
An jeder Station Ihres Lebens werden Sie Neues erleben und erlernen – immer mit dem Ziel, die nächste Station zu erreichen. Neben all dem Wissen und den Erfahrungen gibt es aus juristischer Sicht Einiges zu beachten, damit Sie Ihren Lebenszug so selbstbestimmt wie möglich lenken können.
1. Lebensabschnitt: Bringen Sie den Zug ins Rollen
Mit der Geburt nimmt Ihr Lebenszug langsam Fahrt auf. Anfangs werden die Kinder von ihren Eltern begleitet, welche nicht nur Entscheidungen für diese treffen, sondern sie auch auf die weiteren Stationen in ihrem Leben vorbereiten. Diese Verantwortung fällt unter die elterliche Sorge. Bis zum 18. Lebensjahr sind die Eltern dazu verpflichtet, die Fürsorge für ihre Kinder zu übernehmen.
In diesem Abschnitt Ihres Lebens gibt es nur wenig aus juristischer Sicht, das Sie regeln sollten und rechtlich überhaupt können. Umso wichtiger ist daher, dass Ihre Eltern sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Was geschieht, wenn die Eltern ihr Sorgerecht nicht länger ausüben können? Wer kümmert sich dann um Tochter oder Sohn? In einer Sorgerechtsverfügung können Eltern festlegen, an wen das Recht der elterlichen Sorge übertragen werden soll, wenn die Eltern aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr selbst dazu in der Lage sind. Selbst ein Pate kann das Sorgerecht nicht ohne rechtliche Legitimation ausüben.
2. Lebensabschnitt: Mit voller Kraft voraus
Je älter Sie werden, desto selbstbestimmter navigieren Sie Ihren Lebenszug bis Sie schließlich mit der Vollendung des 18. Lebensjahres zumindest rechtlich die volle Kontrolle übernommen haben. Von der Lok Ihres Lebenszugs aus steht Ihnen die Welt offen. Als verantwortungsbewusster Erwachsener lenken Sie Ihren Lebenszug vorausschauend. In juristischen Fragen rentiert sich ein Blick nach vorn, mit dem Sie schon in diesem Abschnitt Ihres Lebens den nächsten vorbereiten.
An jeder Station Ihrer Lebensreise warten Überraschungen, angenehme aber auch weniger freudige. Und manche Ereignisse werfen Sie plötzlich und unerwartet aus der Bahn. In der Vorsorgevollmacht legen Sie fest, wer Ihren Lebenszug weiter lenkt, also wichtige Entscheidungen für Sie trifft, wenn Sie selbst dauerhaft oder auch nur vorübergehend dazu nicht in der Lage sind. Genaueres zur Vorsorgevollmacht können Sie in unserem passenden Blogartikel nachlesen.
Das große Geheimnis der Lebensreise ist, dass niemand weiß, wann der Lebenszug endgültig zum Stehen kommt. In der Patientenverfügung können Sie immerhin festlegen, wie lange Ihr Lebenszug noch ausrollen darf, wenn er die Fahrt schon eingestellt hat. Hier legen Sie fest, welche lebenserhaltenden Maßnahmen der modernen Medizin Sie zum Ende hinzu in Anspruch nehmen wollen. Informieren Sie sich gerne über die Patientenverfügung in unserem Blogartikel.
Einer der Gründe, die das Leben so lebenswert machen, sind all die Passagiere, die im Laufe der Fahrt in Ihren Lebenszug einsteigen. Manche verabschieden sich bereits nach wenigen Stationen, andere werden zu treuen Weggefährten bis zum Ende der Reise. Besonders Unternehmer können diesen Abschnitt nutzen, um ihre Rechtsbeziehungen zu regeln. So werden unliebsame Überraschungen bei einem vorzeitigen Ausstieg vermieden. Mit einem Gesellschaftsvertrag werden detaillierte Regelungen nicht nur im Todesfall eines Gesellschafters festgelegt, sondern auch, wenn er die Gesellschaft zu Lebzeiten verlässt. Insbesondere kann darin festgelegt werden, ob überhaupt und gegebenenfalls welche Erben des Gesellschafters an dessen Stelle im Unternehmen treten dürfen. Auch Regelungen zum finanziellen Ausgleich sind sinnvoll.
3. Lebensabschnitt: Das Ende der Reise
Der letzte Abschnitt auf der Reise des Lebens bedarf einiges an Vorbereitung, mental wie juristisch. Immer mehr Passagiere werden Ihren Lebenszug wieder verlassen. Der Zug wird unvermeidlich langsamer werden bis er schließlich zum Stehen kommt. Damit Ihre Ankunft an der Endstation möglichst reibungslos abläuft, sollten Sie rechtzeitig und vorausschauend die Weichen dafür stellen. So kommen Sie mit der Gewissheit ans Ziel, dass für das Ende Ihrer Reise alles nach Ihrem Willen geregelt ist.
Im Testament bestimmen Sie, wer Ihr Vermögen am Todestag erhalten soll und setzen damit die Bestimmungen der gesetzlichen Erbfolge außer Kraft. Die vorausschauende Nachfolgeplanung beschäftigt sich mit der Frage, welche Vermögenswerte bereits zu Lebzeiten übertragen werden können. Dadurch können Erbschaftssteuer verringert und familiäre Gegebenheiten befriedigt werden. Wer erbt, wenn kein Testament vorliegt, erfahren Sie in diesem Blogartikel.
Kompetente Reiseplanung
Das Leben aus juristischer Sicht vorausschauend und nachhaltig zu planen ist keine leichte Aufgabe. Fachanwältin für Erbrecht Elke Kestler hat viele Jahre Erfahrung damit gesammelt. Dabei berücksichtigt sie die individuelle Familien- und Lebenssituation ihrer Mandantinnen und Mandanten und erarbeitet so eine Gesamtlösung, die über juristische Komponente hinausgeht.
Kontaktieren Sie uns gerne und packen Sie Ihre Reiseplanung an! Gemeinsam schaffen wir das, damit Ihr Zug nicht vom Gleis abkommt und Sie mit voller Kraft vorausfahren können.